Nibelungengasse 73

Aus Baugeschichte

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47° 4' 21.22" N, 15° 27' 42.88" E


Diakoniewerk Steiermark

Das evangelische Diakoniewerk am Ruckerlberg

Ausgehend von der Mutterhausdiakonie in Prag, entstand der Gedanke der karitativen Arbeit der katholischen Kirche, auch in Österreich mit der sozialen Arbeit der evangelischen Kirche ein Gegenstück zu bilden. Bereits 1901 wird in der Grazer evangelischen Gemeinde durch den Armenunterstützungsverein die „evangelische Gemeindepflege“ eingeführt. Anfang 1903 erwirbt man am Fuße des Ruckerlbergs (Nr. 57) ein Jagdschlössl, welches zu einem kleinen Sanatorium umgewandelt wird. In diesem Haus sollten Kranke ohne Unterschied der Nation oder des Bekenntnisses Aufnahme und Pflege finden. Im Adressbuch der Stadt Graz von 1918 wird auf das evangelische Pflegeheim in Ruckerlberg (zwischen Bergstraße Nr. 1, heute Nibelungengasse Nr. 69) hingewiesen, „welches wegen seiner tüchtigen Leitung unter Med. Dr. Otto Walter weit über Österreich hinaus einen guten Ruf besitzt. Die Patienten sind in drei Pflegeklassen mit freier Ärztewahl untergebracht. Die Anstalt ist mit allen fachwissenschaftlichen modernen Einrichtungen versehen und werden daselbst chirurgische und gynäkologische Operationen vollzogen wie auch interne Kranke behandelt.“ (Abb. 28). Durch den Zusammenbruch der Monarchie ist eine deutschsprachige Ausbildung der Schwestern in Prag nicht mehr gewährleistet, so dass man 1919 an der Göstinger Maut das Haus „Gesundbrunnen“ erwarb, welches nunmehr als Grazer Mutterhaus dient. 1937 wird das Pflegeheim am Ruckerlberg aus- und umgebaut. Nachdem 1944 der „Gesundbrunnen“ in Gösting durch Bomben schwer beschädigt wurde, entschloss man sich, das neue Altenheim neben dem Sanatorium, das abermals auf den neuesten Stand gebracht wird, zu bauen. Das Altenheim wird 1961 eröffnet. 1969 wird das Krankenhaus aufgelassen und nun ebenfalls in ein Altenheim umgewidmet.

(Aus: Waltendorf und Ries, Broschüre 1990)

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